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Esoterik oder Sex?

Immer wieder werde ich gefragt, was Tantra sei.
Doch so einfach lässt sich das gar nicht beantworten. Denn, wenn man sich so umsieht im Internet oder in der Esoterik-Szene, wird man die verschiedensten Angebote unter dem Namen Tantra finden.

Man könnte sagen, dass das alles verschiedene Aspekte einer Philosophie sind, die nicht mehr in ihrer Ursprünglichkeit zu finden ist, weil sie - wie alles im Leben - in Bewegung und Veränderung war und ist.
Der Begriff wird also für alles Mögliche verwendet – von Meditationspraktiken bis Sex.
Es kann sich nur um urbanes Neotantra handeln, da wir nicht im alten Indien leben.

Tantramassage in der Form, in der sie in unseren Breiten heutzutage praktiziert wird, ist in den 70er Jahren in Europa entstanden und ist eine wunderbare Form, mit dem Hilfsmittel der sexuellen Energie Körper und Seele in Einklang zu bringen.
Nun ist der Begriff der Energie zur Beschreibung von wahrgenommenen Körpersensationen abgegriffen bzw. mit Esoterik oder Hokuspokus  besetzt und für viele wissenschaftlich nicht haltbar.

Für mich ist die Vorstellung der Energiebahnen im Körper ein Modell, nicht mehr und nicht weniger – aber ein Modell, mit dem ich immer wieder arbeite, wenn ich es für sinnvoll erachte. Es ist nicht Grundlage meiner Arbeit, denn die Grundlage ist das körperliche und emotionale Empfinden des Menschen, der mir gegenüber ist und meine Intuition. Ich verwende das Modell der Energiebahnen und Chakren in manchen Situationen mit der Technik der Visualisierung - also der simplen Vorstellung von einfachen Energiebahnen und habe gute Erfahrungen damit, zum Beispiel im Bereich der Verzögerung der männlichen Ejakulation.
Man könnte statt der Formulierung „sexuelle Energie“ auch „sexuelle Kraft“ sagen, denn sie ist eine unglaublich starke Kraft, die wir in uns tragen, die kreativ oder destruktiv eingesetzt werden kann.

Der Gast, weiblich oder männlich, wird durch Berührungsimpulse auf eine sinnliche Reise innerhalb des eigenen Systems von Empfindungen durch Körper und Emotionen begleitet.
Der Fokus bleibt am Empfinden des Gastes.
Es dürfen dabei Entspannung, Spannung, Erotik, Freude, aber auch Traurigkeit und andere Gefühle entstehen. Wir arbeiten mit dem, was sich zeigt.